Enterprise 2.0 und der ROI

Februar 12, 2009 um 5:32 pm | Veröffentlicht in Enterprise 2.0, Konferenzen, social networking, Web 2.0 | 9 Kommentare

Ich sitze gerade im Excelsior Hotel vorm Kölner Dom beim inzwischen vierten (es waren schon ABB, Lufthansa, Bayer und jetzt T-Systems) Vortrag auf dem Enterprise 2.0-Forum von Kongressmedia. Gestern fanden im Vorlauf der Vorträge schon 2 halbtägige Seminare statt, wovon ich eines für Fortgeschrittene gehalten habe. (Es gibt auch schon Fotos und Feedback)
Interessanterweise kommt ein Punkt über den auch die 12 Workshopteilnehmer und ich gestern ziemlich ausführlich diskutiert haben heute immer wieder hoch: „Was ist der ROI von Enterprise 2.0?“
Zum einen ist das natürlich kein neuer Punkt, zum anderen gibt es aber leider auch keine neuen „Methoden“ dafür um Managern vorrechnen zu können, dass sich Enterprise 2.0 für ein Unternehmen lohnt.
Natürlich gibt es Ansätze, siehe z.B. das Interview von Andrea Back mit Johannes Müller (ich habe hier schon einmal dazu geschrieben).
Aber es gibt noch keine wirklich funktionierende und ganzheitliche „Methode“ und das hat auch mehrere gute Gründe.
An dieser Stelle möchte ich kurz auf zwei Möglichkeiten eingehen, die vielleicht eine Hilfestellung sein könnten wenn man einem nicht ganz so visionären „Entscheider“ gegenübersteht:
1. Statt mit Quantität lohnt es sich vielleicht einmal mit Qualität zu argumentieren. Hierfür liefert die Arbeit von Alex Warta von Bosch Anregungen, der sich die Frage stellt „Wie kann man die Qualität der Topics auf einem Wiki messen“ und darauf interessante Antworten gefunden hat (erscheint wohl demnächst).
2. Einen anderen Ansatz habe ich heute kurz auf 2 Sätze zusammengefasst gelesen: „“Why should we think about Web 2.0? -> We are touched anyway“.
Das ist meiner Meinung nach die Antwort, die man jemandem geben sollte, der am Sinn von Enterprise 2.0 zweifelt: „Du hast ohnehin keine Wahl. Deine Mitarbeiter nutzen Wikis, Blogs und Social Networks ohnehin schon längst. Zumindest im WWW (und oftmals auch ohne das Wissen des höheren Managements im Unternehmen).“ Damit zusammenhängend sollte man sich als Unternehmen auch überlegen, ob man in der heutigen Zeit wirklich einen attraktiven Arbeitgeber darstellt, wenn man versucht die Mitarbeiter in ihrer Freiheit zu beschränken, anstatt sie in ihrer Zusammenarbeit zu unterstützen. Gerade Beratungsunternehmen haben das offensichtlich erkannt. Dort geht man nicht unbedingt davon aus, dass die Mitarbeiter sich dank Enterprise 2.0 auf einmal wesentlich kooperativer verhalten, etc.. Aber man hat erkannt, dass man -wenn man die fittesten Studenten ins Unternehmen bekommen will- sich nicht die Schwäche erlauben darf kein „Social Network“ zu haben.

P.S.: Danke @Kongressmedia. Gute Orga, nette Atmosphäre und v.a. viele gute und interessante Vorträge.

IBM Beehive: Social Networking im Unternehmen (1/2)

Januar 19, 2009 um 12:27 am | Veröffentlicht in CSCW, Enterprise 2.0, Facebook, Forschung, Konferenzen, social networking, Wissenschaft | 1 Kommentar

In meiner Dissertation beschäftige ich mich im Wesentlichen mit der Frage, welchen Herausforderungen sich ein Unternehmen gegenüber sieht, das Social Networking Services (SNS) im Intranet zur Vernetzung der Mitarbeiter einsetzen möchte (mehr hier (englisch)). Inzwischen habe ich drei Fallstudien erhoben: Accenture People Pages, SAP Harmony und IBM Bluepages.
Bei der IBM gibt es allerdings mehr als ein SNS (für die fast 400.000 Mitarbeiter). Aktuell macht vor allem eine Gruppe um Joan DiMicco (IBM Research Cambridge) von sich reden, die Mitte 2007 den SNS Beehive bei der IBM eingeführt hat.
In den letzten Wochen hat die Gruppe mehrere Forschungsergebnisse bzgl. der Einführung von Beehive auf angesehenen Konferenzen veröffentlicht, u.a. auf der CSCW ’08 und der HICCS ’09. Ich finde die Forschungsarbeit und die Ergebnisse der Jungs und Mädels dort hoch relevant (nicht nur für meine Diss) und die Beiträge sehr lesenswert.
Deswegen fasse ich im Folgenden einmal ein paar wesentliche Erkenntnisse zusammen:
A. Hintergrund
Vorbild für Beehive waren (wie auch in anderen Fällen) Plattformen wie facebook und LinkedIn. A priori war klar, dass an den internen SNS andere Anforderungen gestellt würden.
Es ist wichtig zu wissen, dass Beehive zu einer Zeit entwickelt wurde, als die Bluepages noch keine Möglichkeit zur Vernetzung boten. Trotzdem unterscheiden sich die beiden SNS, da es eine wichtige Idee hinter Beehive ist, keinen klaren Fokus auf das Berufsleben zu setzen, sondern die Grenzen von Arbeits- und Privatleben verschwimmen zu lassen.
Das CSCW-Paper beschäftigt sich mit der
B. Intention und Motivation zur Nutzung von Beehive
Zunächst einmal stellte die Gruppe fest, dass die Mitarbeiter statt dem In-Kontakt-Bleiben mit guten Bekannten (was für Nutzer von offenen SNS, wie facebook, den wichtigsten Grund darstellt) vielmehr am ‚(Wieder-)Entdecken‘ von Kollegen interessiert sind, mit denen sie gemeinsame Interessen oä. verbinden. Die Möglichkeit IBM-Kollegen intensiver kennen zu lernen war für die meisten Befragten wesentlich interessanter, als das Kontakthalten mit Kollegen, mit denen sie zusammenarbeiten.
[Anmerkung: Dazu muss man wissen, dass man als IBM-Mitarbeiter zahlreiche Möglichkeit hat, in Kontakt zu bleiben. Hier muss besonders der IBM-Chat „Sametime“ hervorgehoben worden, aber auch Blogs etc.]
Aus welchen Gründen wollten die Befragten nun Beehive nutzen? DiMicco & Co. fanden drei Hauptmotivatoren:
1. Sie wollten die Kollegen noch besser, persönlicher, kennen lernen. Hier wurde von den Befragten u.a. der hohe Wert persönlicher Fotos und gemeinsamer Erfahrungen (selbe Abstammung, selbe Uni, …) hervorgehoben, die dazu führen, dass man lieber mit einer Person zusammenarbeitet.
2. Einige Befragte waren sich durchaus der positiven Auswirkungen auf ihre Karriere bewusst. Diese vernetzten sich ganz bewusst „mit den richtigen Leuten“ und brachten sich strategisch „in Position“.
3. Für manche Befragte stand nicht das eigene Vorankommen, sondern das Bekanntwerden eines Projektes oder Produktes im Vordergrund.

To be continued.
Fortsetzung folgt in einem weiteren Post…

Welche Fragen stellt sich die amerikanische Wissenschaft bzgl. des Einsatzes von Social Networking Services in Unternehmen?

Dezember 18, 2008 um 5:12 pm | Veröffentlicht in CSCW, Enterprise 2.0, social networking, Wissenschaft | 2 Kommentare

Am 9.11. fand im Rahmen der internationalen Konferenz CSCW 2008 ein sehr interessanter Workshop zum Thema Social Networking in Organizations statt.
Das Teilnehmerfeld setzt sich mehr oder weniger aus dem „who is who“ der amerikanischen CSCW-Community im Bereich Social Networking zusammen. Umso trauriger, dass ich die Teilnahme kurzfristig absagen musste.
Trotzdem sind die Beiträge aller Teilnehmer (und unserer) hier online verfügbar. Und noch besser: Joan DiMicco, die den Workshop geleitet hat, hat auch die Ergebnisse der Diskussion der Teilnehmer online gestellt.
Ich finde die Ergebnisse des Workshops (nicht nur für meine Diss.) hoch relevant und habe diese deswegen einmal übersetzt und komplett umstrukturiert. In jedem Fall ist diese, die einzige groß angelegte Sammlung von Forschungslücken, die mir bekannt ist. Nicht alle angesprochenen Themen sind überraschend, aber doch ein paar und vielleicht helfen diese ja auch anderen, die sich mit der Thematik beschäftigen.
(Für alle, die zu faul sind keine Zeit haben alles zu lesen: die spannenden Ergebnisse sind unten bei B,C,D.)
Fehler bitte nicht behalten, sondern kommentieren.

Welche Fragen stellt sich die amerikanische Wissenschaft bzgl. des Einsatzes von Social Networking Services in Unternehmen?

A. Allgemeine Fragen und Forschungslücken (die nicht in B, C, D) vertieft werden
• Wie können SNS genutzt werden um Wissen zu gewinnen? Was sind die Mechanismen für die Erlangung von Wissen?

• Wie erreichen Benutzer ihre Ziele indem Sie SNS nutzen? Welche Bedürfnisse der Nutzer werden durch ein SNS erfüllt (emotionale / soziale / etc)?

• Was unterscheidet SNS von älteren, vorhandenen Technologien? Wie lassen sich bestehende Kommunikations-Theorien auf SNS anwenden? (Das Rad nicht neu erfinden – viele ähnliche (oder gar
dieselben) Probleme wurden schon in der Kommunikationsforschung identifiziert)

• Inwiefern sind SNS anders:
o Allgegenwärtigkeit, Ausmaße, collision, Selbstenthüllung (exposure)

• Verbreitung von SNS-Plattformen, Integration von bestehenden Plattformen
o Organisationen haben zu entscheiden, ob sie ein neues Werkzeug entwickeln und dieses in andere Plattformen integrieren oder ob sie ein vorhandenes externes Werkzeug verwenden

• Datenschutz, Sichtbarkeit, Berechtigungen aus der Benutzerperspektive

• Strategien für die virale Verbreitung

• Jährliche Leistungsbewertungen, Individuelle Effektivität gemessen am SNS

B. Beeinflussende Faktoren bei der Einführung eines SNS
1. Unternehmens-Struktur, Kultur, Hierarchie
2. persönlicher Nutzen aus Website, persönliche Motivation
3. Nutzbarkeit und Anpassbarkeit des Systems für verschiedene Zwecke
4. Netzwerk-Effekte, z. B. durch Verbreitung zunehmende Vernetzung („friending“)
5. Umfang der Website (klein, mittel, sehr groß?)
6. Ansprechende Möglichkeiten und Aufgaben auf der Website
7. Rolle der Gärtner und Evangelisten
8. Notwendigkeit einer kritischen Masse an qualitativ hochwertigen Inhalten
9. E-Mail und andere Push-Technologien um Nutzer zu erreichen
10. Feedback-Schleife für die Nutzer bzgl. ihres Verhaltens und dem anderer

C. Erfolgsmessung: ROI-, Sozial-Kapital, und andere Mehrwerte
• Wie lässt sich der Nutzen von SNS messen?
o ROI, quantitative finanzielle Vorteile (Gewinne / Einsparungen)
o ROI Unterschiede zwischen den Abteilungen eines Unternehmens
o Soziales Kapital & “team health measures”
o Messung von Beziehungen die über „Freundschaften“ hinaus gehen, Messung der Stärke von Beziehungen, Bedeutung der Beziehung im Organisations-Kontext
o Es gibt viele verschiedene Arten zu messen, darzustellen und zu interpretieren

• Festlegung von Erfolgszielen
o Beteiligungsquote, Anteil der viralen Verbreitung  Erwartungen und Benchmarks
Verbindungen
o Schwierig den Wert der Vernetzung zu bestimmen, oder gar bilanzierbar zu quantifizieren
o Visualisierung von Beziehungen kann bei der Bewertung hilfreich sein
Ansatz: Wert mit anderen bestehenden Unternehmens-Initiativen verknüpfen

• Social Networking-Fähigkeiten über Facebook Connect mit einem mit einem bestehenden Werkzeug verbinden
Einsatz wenn sich Notwendigkeit zeigt [Ist mir noch nicht ganz klar: 25% adoption tipping point may be a turning point in terms of measurement of success. After this level, becomes part of business?]

D. Moderation und Begleitung, angemessenes Verhalten, Rolle des Management
• Wie wirkt sich Moderation (Kontrolle der Inhalte z. B. bei unangemessenem Verhalten) in einem corporate SNS aus? Welche Rolle spielen policies (Richtlinien)? Welche Konflikte entstehen durch die Überlagerungen von Hierarchien durch Interaktionen in SNS?
o Mit SNS können Organisationen unterschiedliche Nachrichten und Werte vermitteln
o Fragen des Marketings und der Überzeugung (persuasion), redaktionelle Rollen

• Zwei verschiedene mögliche Ansätze: Monitoring vs. Moderation
Was ist unangebracht?
o unterschiedlich je nach Unternehmen und Unternehmenspolitik (bzw. Richtlinien), z.B. bei IBM: „non-enforcement“
o eine mögliche Lösung: extreme Konfigurationskontrollen für die Admins, z. B. bei SelectMinds: viele mögliche Inhalts-Kontrollen, die nach und nach abgeschaltet werden, wenn unangebrachtes Verhalten nicht auftritt

• Kontrollen – Fluch oder Segen?
o Verschiedene Ebenen der Moderationsmöglichkeiten, z. B. Liste „verbotener Worte“
o Forschungslücke!

• Die Grenzen von Verantwortlichkeiten und bzgl. der Awareness sind noch nicht ausreichend erforscht
o Wie wirkt sich Informationsteilung (sharing) auf den Mitarbeiter aus?
o Wer interessiert sich für die Inhalte? Wer sieht was?
Vielleicht nur das Verhalten, das rechtliche Probleme für das Unternehmen mit sich bringt maßregeln, und dafür möglicherweise unangemessenes Geschäfts-Verhalten („business inappropriate“ behavior) ignorieren?

Wieviel Zeit kostet Enterprise 2.0?

Oktober 8, 2008 um 11:50 am | Veröffentlicht in Enterprise 2.0, Web 2.0 | 3 Kommentare

Im Blog Nonprofits vernetzt stellt man sich aktuell die Frage „Wieviel Zeit benötigt man für Web 2.0?“
Zum Post …
In finde die Diskussion im Post interessant, wo es darum geht abzuschätzen, wieviel Zeit man für einen gut geführten Blog investieren muss. Aber an sich werden Äpfel mit Birnen verglichen. Schon die Frage „Wieviel Zeit benötigt man für Web 2.0?“ an sich ist so als würde man fragen, wieviel Zeit braucht man zum leben. Was im Blog beschrieben wird, ist nämlich die Umverlagerung der externen Kommunikation, aber noch lange nicht, dass man alle Möglichkeiten nutzt, die einem Web 2.0-Tools z.B. zur Zusammenarbeit bieten. Außerdem wird völlig vergessen, dass es Kommunikationsstrategien auch in NGO schon lange gibt. Das was z.B. ‘Zuhören’ (über über Newsfeeds, Twitter, technorati) genannt wird, tun doch auch NGO (offline) schon seit Jahrzehnten z.B. in Form eines (internen) Pressespiegels. Und die Erstellung eines solchen Spiegels braucht ein vielfaches länger als ein paar Feeds zu abonnieren. Es geht doch vielmehr darum das www überhaupt erstmal auf den Radar zu nehmen.
Und auch beim ‘Partizipieren’ ist m.E. vielmehr die Frage, wie man neue Kanäle zu nutzen kann. Dazu reicht es ja teilweise auch die Pressemeldung zusätzlich auf den Blog zu stellen, das braucht C&P 2 Minuten.
Ob man dann als NGO auch unbedingt in Facebook vertreten sein muss (und wie) ist eine andere Frage. Bevor man sich die Frage stellt, wieviele Stunden man für Online-Communities und Co. investieren will, sollte man sich doch erstmal fragen, was man erreichen will.
Allgemein …
Ich denke die o.g. Diskussion kann man auch auf Enterprise 2.0 übertragen. Stellen wir einmal die ebenso pauschale (und wie o.g. sehr ungenaue) Frage, wie viel Zeit der Einsatz von Social Software in einem Unternehmen kostet. Um diese zu beantworten, muss man erst einmal viele andere Dinge klären:
1. Was will man denn erreichen? (z.B. Experten finden, mehr Austausch unter Mitarbeitern)
2. Mit welchem Medium? (z.B. mit einem corporate Social Network)
3. Wie hat man das Ziel vorher zu erreichen versucht? (z.B. mit Yellow Pages)
Und dann kommt die alles entscheidende Frage wie viel Zusatzaufwand dies Nutzung des Dienstes die Mitarbeiter kostet bzw. ob überhaupt Zusatzaufwand nötig ist oder was man dafür in Zukunft wegfallen lassen kann.
Ich bin sicher, dass man bei einer ganzheitlichen Betrachtung dann oftmals sagen kann: Wir sparen sogar Zeit.
Zurück zu den NGOs …
Und ich bin mir sicher, dass dies auch viele NGO behaupten könnten, wenn Sie Web2.0-Tools statt bisher eingesetzten uneffektiven Tools nutzten.

„2.0“ – es reicht.

November 7, 2007 um 10:39 pm | Veröffentlicht in Die bösen Medien, Enterprise 2.0, Web 2.0 | 1 Kommentar

Web 2.0 ist heute schon eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, auch wenn es erst vor 2-3 Jahren begonnen hat.
Nein, ich will nicht schon wieder mit unserem tollen Buch anfangen, auch wenn das aus dem Geleitwort stammt. (Btw, schick ist der Satz trotzdem.)
Web 2.0 trifft/traf den Puls der Zeit und auch den Begriff Enterprise 2.0 finde ich nach wie vor absolut treffend und halte ihn für mehr als ein Buzzword.
Aber was in den letzten Monaten mit der Beigabe „2.0“ stattfindet würde ich gelinde gesagt also Buzzword-Bingo hoch 10 bezeichnen.
In Facebook gibt’s z.B. die Gruppen Marketing 2.0, Media 2.0 und mein Favorit ist Couchsurfing 2.0! 😉
Die 2.0eritis macht auch vor dem Managermagazin nicht halt:
Führung 2.0 und der intelligente Schwarm (via)
Führung 2.0, Management 2.0,…. MannoMann.
Ach ja: Ich wette (um eines unserer Bücher), dass die Interviews im Beitrag (z.B. mit „Fast Follower“ Marc Lampe von Daimler) vor 2 Wochen in Stuttgart stattfanden.

UPDATE: Oh Mann wie peinlich, ich hab den Artikel jetzt erst richtig gelesen und gesehen, dass da ein gewisser Michael Koch und ein Herr Basic auch zitiert wird. Damit kann ich mir die Wette natürlich schenken. Es war in Stuttgart.

P.S.: Am dämlichsten finde ich die Facebook-Gruppe Music 2.0. Aber auch die hat schon 600 Mitglieder.

Social-Networks-Herbst

November 1, 2007 um 7:12 pm | Veröffentlicht in Enterprise 2.0, social networking, Wissenschaft | 2 Kommentare

Die Zeichen stehen gut, dass es beim Thema Social Networking Services in den nächsten Monaten endlich mal wieder richtige Neuigkeiten gibt.
Dass es in letzter Zeit nicht sonderlich spannend war, glaubte ich daran zu erkennen, dass man sich in Kleinbloggersdorf damit begnügte Listen mit SN zu erstellen oder ab und zu die immer noch nahezu wöchentlich neu hinzukommenden SN zu analysieren. Zusätzlich gab es vielleicht noch die ein oder andere (Meta-)Überlegung. Z.b. gerade erst von Danah Boyd die sich entschieden hat ihr Profil in Facebook nun öffentlich zu gestalten und auch Personen als Kontakt hinzuzufügen, die sie nicht persönlich kennt. Eine neue Strategie bzgl. Identitätsmanagement also sozusagen.
Aber dann diese Meldung: Google arbeitet (zusammen mit einigen Juniorpartnern wie LinkedIn, hi5, Friendster, Plaxo, Ning – es soll auch das deutsche Xing dabei sein) an einem Standard für Programme in Social Networking Services. D.h. es wäre Entwicklern dann möglich Anwendungen zu schreiben die in allen beteiligten SNS zum Einsatz kommen können – wobei man momentan ja eh nur für Facebook ein Prog. schreiben kann.
Folgen:
– Die SNS würden alle „besser“ werden bzw. davon profitieren. Facebook würde folglich nicht mehr in derselben Geschwindigkeit davonziehen. Wenn die Lücke der kleinen Networks zu Facebook sich durch diese Initiative verkleinert kann das Google ja auch nur recht sein (Marktwert etc.).
– Google kommt es natürlich grundsätzlich zugute, wenn die Entwicklungsgeschwindigkeit und Verbreitung bzw. Nutzung der Networks zunimmt und damit auch insgesamt die Nutzung des WWW, weil das für Google mehr Werbeeinnahmen bringt.
Weitergehende Gedanken dazu gibt es z.B.
Und hier gibt es auch ein kleines Filmchen dazu…

DA ISSES!! Jawohl!

Oktober 26, 2007 um 3:54 pm | Veröffentlicht in Die bösen Medien, Enterprise 2.0, research, Studie | Hinterlasse einen Kommentar

Es steht zwar schon seit ein paar Tagen drüben, aber heute ist der wirklich große Tag. 🙂
Denn seit heute ist es auch bei amazon lieferbar und wer schnell ist, kann sich noch das letzte Exemplar sichern, dann muss amazon schon nachbestellen:
Das einzig wahre, tollste aller tollen, schönste, beste, … und lesenswerteste Buch rund um die Themen Social Software und Web 2.0 im Unternehmen ist daaaaaa. Taaattaaaa!!!

Michael Koch und Alexander Richter: Enterprise 2.0 – Planung, Einführung und erfolgreicher Einsatz von Social Software in Unternehmen, Oldenburg Verlag, München, 2008. Siehe Details dazu bei Amazon.de

Sollte es tatsächlich noch jemanden geben, der es noch nicht bestellt hat? 😉
Dann mal los, bevor es vergriffen ist. Ich kann für nichts garantieren.

Groupware vs. Enterprise 2.0

August 19, 2007 um 11:13 am | Veröffentlicht in Enterprise 2.0, research | 1 Kommentar

Ich mache mir gerade ein paar Gedanken zu den Unterschieden von Social Software im Unternehmen und Groupware. Leider fehlt mir momentan die Zeit, das alles „high level“ niederzuschreiben. Deswegen stelle ich das „work in process“ hier in den Blog. Im idealen Falle bekomme ich noch ein wenig Feedback von meinen geschätzten Lesern 🙂 und greife das Ganze demnächst nochmal auf um es richtig auszuformulieren.
——————————————-

  • Die Unterschiede zwischen Social Software und Groupware (am Beispiel von Weblogs und Wikis)
  • Abgesehen vom Namen (Groupware – Software die,…whatever (Kollaboration,…)… in Gruppen unterstützt) lassen sich die beiden Gattungen Social Software und Groupware in vielen weiteren Punkten differenzieren.

    Gruppenorientierte Kommunikation vs. Persönlichkeitszentrierte Kommunikation
    Während bisher in Groupware eine feste Struktur bestand, welche Information wo einzutragen war, bin ich in meinem Blog, mein eigener Herr. Ich schreibe „worüber, wann, so viel / so oft und wie“ ich will. Dasselbe gilt für ein Wiki. Es ist jeweils klar ersichtlich, dass die Beiträge von mir stammen und ein anderer kann mich aufgrund der Beiträge kontaktieren etc…
    Dabei ist es egal ob ich für 10 oder 1000 Leute blogge oder etwas im Wiki schreibe. Ich schreibe ja auch (oder überwiegend) für mich bzw. weil ich finde, dass etwas geschrieben (oder geändert) werden muss. Niemand hat mir gesagt, dass ich diesen Beitrag leisten soll. Und niemand würde mich für das Fehlen dieses Beitrags verantwortlich machen.

    Top down vs. Bottom up („Erzwungene“ Organisation vs. Freiwillige Vernetzung / „Grüne Wiese“ vs. Web)
    Ein Erfolgsgeheimnis von Social Software ist, dass sich aufgrund der sozialen Komponente Strukturen oftmals erst im Nachhinein ergeben, die man a priori nicht erahnen konnte.
    Social Software konnte sich (bei Mio Nutzern) im Web durchsetzen. Oftmals war den Initiatoren gar nicht klar, wo die Erfolgsfaktoren lagen, man hat positive Faktoren verstärkt und negative ausgeschalten. Das Vorgehen war also eher deduktiv denn induktiv.
    Das Ziel wird folglich sein die Module die sich im www durchsetzen (bei Bedarf) in einem Unternehmen umzusetzen und dabei an die Zwänge, die sich mit dem Einsatz im UN ergeben, zu berücksichtigen. Dabei gibt es eigentlich (bis auf ein föderiertes Identitätsmanagement) keine großen Anforderungen. Was funktioniert kann übernommen werden. Eigentlich handelt es sich dabei auch um eine Art Crowdsourcing im übertragenen Sinne. Erst wenn Mio Nutzer ihr positives Feedback (durch die Nutzung) gegeben haben, wird das Konzept ins UN übernommen.

    Kleine bis mittlere Personenanzahl vs. sehr viele Personen (und die unbegrenzte Zeitdauer)
    Groupware war nie für eine größere Personenzahl gedacht und viele Funktionen eines Blog oder Wiki sind in Groupware auch nicht umgesetzt. Groupware sollte die Zusammenarbeit in einer Gruppe (mit einem bestimmten Ziel) und meist für eine konkrete Projektdauer unterstützen. (Ellis et al 1991: …systems that support groups of people engaged in a common task (or goal)…).
    Wie sollte z.B. eine Organisation wie die Bundeswehr auf lange Zeit an einem „kollektiven Gedächtnis“ schreiben. Wie sollte ein CEO seine tausend Mitarbeitern „auf dem Laufenden halten“ und gleichzeitig offen für Feedback bleiben? Für letztgenanntes bietet ein Blog Möglichkeiten, die es vorher einfach nicht gab. Weil dies nicht den Bedürfnissen eines Projektteams entsprach.

    Administratorenkontrolle vs. Selbsterfundene Konventionen (co-evolution)
    Was bei SoSo oftmals nicht a priori klar definiert wurde, war die Administration. Warum auch – die Software ist sozial. 😉 Wenn man sich an die einfachen Regeln hält, die auch im täglichen Umgang mit anderen (implizit) existieren kann man nicht viel falsch machen.

    to be continued….
    ———————-

    Enterprise 2.0-Folien en masse

    Juli 19, 2007 um 9:10 pm | Veröffentlicht in Enterprise 2.0 | Hinterlasse einen Kommentar

    Der ein oder andere kennt ja doch schon die Präsentation „Meet Charlie“. Falls nicht: Die echt ansprechend gestalteten Folien ermöglichen jedem einen schnellen Einstieg in Enterprise 2.0.
    Gleich anschauen:

    Gut, aber deswegen schreibe ich den Post ja nicht. Sondern weil ich auf der Suche nach dem Link zu obigen Folien noch auf weitere „Meisterwerke“ gestoßen bin.

    Z.B. hier ein Beispiel was eine Technologie-Beratung für Enterprise 2.0-Folien bastelt. Naja nicht irgendeine, meine Ex-Kollegen. Umso schlimmer. Echt grauenvoll:

    Und dann bin ich (heute erst, Schande über mich) auf diese Folien gestoßen:

    Echt super. Wird gleich mal geklaut runtergeladen.
    Naja und es gibt auf Slideshare ja noch einige mehr. Alle erst 3-4 Wochen alt. Das Thema gewinnt langsam echt an Fahrt…

    Web 2.0 in deutschen Unternehmen – @ IBM-Analysten-Dinner

    Juli 12, 2007 um 3:13 pm | Veröffentlicht in Enterprise 2.0, social networking, Web 2.0 | 12 Kommentare

    Mir wurde gestern die Freude zu teil (als Vertretung) an einem von der IBM veranstalteten Analysten-Dinner (im kleinen Kreis) teilzunehmen, zu dem der Präsident der IBM SoftwareGroup Sebastian Krause eingeladen hatte (und auch anwesend war, was imho zeigt, dass die IBM das Thema ernst nimmt). War absolut spannend. Nachdem es ein langer Abend mit viel Inhalt war, versuche ich eher stichpunktartig zusammenzutragen, was mir wichtig erscheint:

    – Peter Schütt (IBM) meinte z.B., dass es ihn beunruhigt, wie wenig die deutschen Unternehmenvon den (durch Web 2.0 etc.) gebotenen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit Gebrauch machen. Er sieht dadurch auch den Standort Deutschland gefährdet bzw. in jedem Fall hinterherhinken.

    – Schnell wurde auch einer der Haupt-Gründe dafür gefunden: die Organisationskultur (die auch später noch mehrmals angesprochen wurde). Nicole Dufft (Berlecon Research) berichtete, dass aus Ihrer Erfahrung die Einführung von Enterprise 2.0 oft mit folgendem Vorwand abgelehnt wurde: „Erst muss sich die Kultur ändern“.
    Es waren sich (früher oder später, mehr oder weniger) alle einig, dass sich eine Kultur nicht mal eben ändern lässt und dass Social Software auch dazu beitragen kann, dass sich die Kultur ändert, dies braucht nur Zeit. Dem hat auch Beate Werlin (IBM Communications) zugestimmt und hinzugefügt: Es ist notwendig den Leuten zu vermitteln welche Vorteile Social Software einem Unternehmen bringen kann. Jeder der Social Software erst einmal eingesetzt hat, wird auch seinen Kollegen begeistert davon erzählen und diese mit seiner Begeisterung anstecken. Klingt doch vernünftig, oder?

    – Natürlich wurde auch viel über die beiden IBM-Suiten Lotus Connections (für unternehmensweite Kollaboration) und Lotus Quickr (für Teams) gesprochen. Ersteres hat die IBM vor gerade mal 2 Wochen (offensichtlich selbst für die anwesenden Analysten) überraschend schnell an den deutschen Markt gebracht. Und jeder der Anwesenden sprach der IBM damit auch eine Vorreiterrolle in Sachen Enterprise 2.0 zu.

    – Neben einigen „Ideen“ die mir schon bekannt waren, fand ich interessant wie die IBM das Web 2.0 aufteilt:
    1. das Web 2.0 im privaten, öffentlichen Bereich,
    2. das Web 2.0 im öffentlichen Bereich von Unternehmen (oft über die Communications-Abteilungen gesteuert)
    3. und das Web 2.0 im sicheren, organisationsinternen Bereich

    – Ab diesem Punkt wurde dann auch kontrovers diskutiert. Herr Schütt meinte z.B., dass man den Mitarbeitern erklären müsste wie und über was man (im internen Web 2.0) bloggt. Dies ist aus meiner Erfahrung nicht so. Ja mehr Freiheiten man den Mitarbeitern hier lässt desto genialere Arten der Zusammenarbeit können sich je nach UN-Kultur entwickeln. Warum soll man die Leute nicht so bloggen lassen, wie sie es auch extern tun. Umso mehr man hier die Mitarbeiter einschränkt, umso weniger von diesen werden auch (aus Angst was falsch zu machen) bloggen und umso mehr Potential geht verloren. Auch noch 1-2 andere Male waren mir die Aussagen der erfahrenen Experten am Tisch zu Top-Down. Ich in meinem jugendlichen Leichtsinn plädiere für wesentlich mehr Bottom-Up (und da bekam ich netterweise auch Rückendeckung). Das hat zwar auch schon bei meinem Enterprise 2.0-Vortrag an der TU München Prof. Matthes nicht gefallen und vielleicht liege ich da einfach falsch. Aber vielleicht auch nicht. 😉 Es gibt einfach zu wenige Erfahrungen als dass man schon etwas sagen könnte. Oft kommt es ja auch auf den Kontext an.

    – Ausführlich gesprochen haben wir auch über unified communications etc.. Bereits vor 3 Wochen beim Besuch im IBM-Entwicklungslabor in Böblingen hat mich die Art der Mitarbeiter sich über Sametime (also über chats) auszutauschen beeindruckt. In keinem dt. Unternehmen wird annähernd so effizient (und offen) kommuniziert wie bei der IBM. Ich kenne auch keine Unternehmens-Beratung, die da mithalten könnte. Ich glaube, dass -auch wenn die IBM schon seit 1998 chattet- das ein Thema ist, das noch brauchen wird bis es bei den dt. UN angekommen ist. „Die Mitarbeiter sollen schliesslich arbeiten und nicht chatten“.

    Hoffentlich geht es mit anderen Arten von Social Software (und nicht nur mit PR-Blogs) schneller. Sonst schliesse ich mich mit meiner Prognose Peter Schütt an. Was hilft es uns wenn wir eine innovative Kanzlerin haben die podcastet, wenn die ganzen Geschäftsführer (gesetzteren Alters) in den KMU weiter nach der Methode vorgehen: „Das haben wir schon immer so gemacht. Das sollen die Jungen in 20 Jahren dann halt mal ändern“. Die sind es nicht, die es ausbaden müssen.

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