Owei, Studentenprotest im StudiVZ

Dezember 19, 2007 um 4:45 pm | Veröffentlicht in Die bösen Medien, social networking, studivz.net | 5 Kommentare

Weil ich ja jetzt fleissig Facebook erkunde, wäre mir fast entgangen was sich in StudiVZ abspielt. Eine Revolute…
Der ein oder andere Studi scheint sich die neuen AGB doch etwas genauer angesehen haben (oder aufmerksam Zeitung zu lesen) und protestiert jetzt bzw. versucht zu „sabotieren“. Indem er sein Profil ändert.
Ich konnte bisher 2 Arten ausmachen.
1. Stiller Protest: Man benennt seinen Namen um. Entweder in einen Phantasienamen (siehe Screen ganz oben, „Hirschlein“ 🙂 sehr süß) oder mein kürzt seinen Nachnamen ab (siehe unten).
2. Protest: Man ersetzt sein Foto (Mitte).

NeueAGBStudiVZ

Gerade an Variante 1 wird sichtbar wie „verunsichert“ die Studis bzgl. Datenschutz bei StudiVZ etc. inzwischen sind. Variante 2 finde ich ziemlich übertrieben, aber das sind u.a. die Auswirkungen des miesen (inzwischen geänderten) Welt-Artikels.

Achja, ich praktiziere übrigens (Spaß-)Variante 3, die aber manche auch schon von Beginn an „genutzt“ haben und die eher andere für den Datenschutz sensibilisieren soll. Wirklich effektiv ist sie aber nicht: Ich studier(t)e „Angewandte Kindheitswissenschaften“. 😉

Facebook kommt / Six Degrees Of Separation – The Experiment

Dezember 19, 2007 um 11:19 am | Veröffentlicht in Facebook, Facebook-Apps, studivz.net | Hinterlasse einen Kommentar

Seit letztem WE bin ich am Umziehen. Ich bleibe schon in München-Giesing… aber mein privater Social Networking-Hauptsitz wandert vom StudiVz ins Facebook. Und ich muss sagen ich war überrascht, wieviele meiner „Kontakte“ ich dort schon wiedergefunden habe…. Wenn man sich dann mal kurz (ein paar Minuten) mit dem ganzen Anwendungs- und Awareness (Newsfeed etc.)-Wirrwarr auseinandergesetzt hat, ist es auch gar nicht soo unübersichlicht und der „Wohlfühlfaktor stellt sich schnell ein“. Diese paar Minuten Aufwand (z.B. für das Einstellen der „privacy“-Funktionen) könnte man ja eigentlich fast als SNS-Customizing bezeichnen. 😉

Bevor ich jetzt aber weiter über Facebook schreibe noch eine kurze Nachlese: Im Juli hatte ich darüber gemutmaßt, dass StudiVZ und Xing sich
(fast) keine Sorgen um eine Konkurrenz durch Facebook machen müssen. Ich gebe zu, dass ich meine Meinung leicht korrigieren muss. Schauen wir uns StudiVZ und Xing doch noch einmal an.

StudiVZ
Obwohl der damalige Post jetzt 6 Monate her ist: Was hat sich bei StudiVz getan? Nichts! Man hat die Plattform nicht weiterentwickelt (zumindest nicht sichtbar) und ist weiterhin für negative Presse gut. [Auch wenn man sagen muss, dass die deutsche Presse es etwas übertrieben hat, die letzte Woche. Warum ist klar: Würden die Nutzerzahlen der SNS und Leserzahlen der Blogs nicht mehr so rasant weiterwachsen, dann könnten die Zeitungen auch wieder mehr vom Kuchen des Online-Anzeigengeschäft abhaben.]
Was StudiVZ jetzt vorhat, Targeting (zielgerichtete Werbung), ist zwar ein logischer Schritt. Die Einführung jedoch nicht soo toll kommuniziert. Und inzwischen gibt es halt doch einige, die abgeschreckt sind. Ausserdem: Womit Facebook StudiVZ m.E. inzwischen klar aussticht: Dass nicht nur Studis, sondern alle Alters- und Bevölkerungsschichten dort auffindbar sind.
Ich will jetzt keine weiteren Prognosen wagen, weil ich nicht weiß was die weiteren Pläne von StudiVZ sind, aber eines ist sicher: Warm anziehen sollte man sich dort auf jeden Fall schon einmal. So faul sind Studenten vielleicht dann doch nicht, dass sie es nicht schaffen sich bei einem neuen Network anzumelden. Und wenn es Facebook demnächst auch noch auf deutsch gibt, ist es mehr als eine Alternative… Oder noch bildlich gesprochen: Facebook ist ein Porsche und inzwischen auch aus deutschen Strassen zugelassen und StudiVZ fängt an zu rosten… 😉

Xing
Bei Xing hat sich schon bisl was getan. Und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass man nicht unbedingt im selben Netzwerk geschäftlich und privat unterwegs sein muss/sollte. Aber auf der ECSCW-Konferenz in Irland gab es da auch andere Meinungen. Folgendes Zitat über den Erfolg von Facebook fand ich z.B. klasse:„You can’t use the BSCW to make party, but you can use Facebook to organise a project.“

Naja, auf jeden Fall bin ich jetzt also zunehmend in Facebook aktiv und dabei es fleissig zu entdecken und stelle fest, dass ich mich doch ganz gut damit abfinden kann, mit mehreren Mio Usern aus der ganzen Welt auf der selben Plattform aktiv zu sein. 😉 Dann ist nämlich sowas möglich:
You are invited to take part in the most ambitious facebook experiment ever…
Using the Six Degrees of Separation theory, I want to see if it’s possible to contact every single person on facebook. The theory states that everybody on this planet is separated by only six other people. (it could be argued that we’re all only six degrees from Larry Page and Sergey Brin – „The Google Guys“… although I’m guessing it’s a lot less than that! LOL).

Dabei handelt es sich um eine Gruppe der innerhalb von 22 Tagen schon mehr als 2,5 MIO (!) User beigetreten sind. Das sind mehr als StudiVZ aktive Nutzer hat. Und das ohne Vermarktung oä, einfach durch „Mund-zu-Mund-Propaganda“. Bisl blöd finde ich, dass der Gründer (Steve Jackson) mit der Gruppe auch seine Romane vermarktet. Aber ansonsten finde ich das Experiment super spannend. Mal sehen wie das weitergeht…

Schade finde ich, dass ich bisher fast keine (ausser im Social Commerce-Bereich) Berichte über sinnvolle Anwendungen in Facebook gibt. Ich hab mir vorgenommen, die nächsten Wochen ab und zu mal was über neue „Applications“ in Facebook zu schreiben. Mal sehen was es da zu berichten gibt. ->> Neue Kategorie: „Facebook-Apps“.

StudiVZ legt (werbetechnisch) los.

Dezember 14, 2007 um 1:41 pm | Veröffentlicht in social networking, studivz.net | 5 Kommentare

Gestern hatte ich wie Millionen anderer StudiVZ-Nutzer eine Mail mit dem Betreff „Aenderung der allgemeinen Geschaeftsbedingungen und der Datenschutzerklaerung“ in der Mailbox:
Liebes studiVZ Mitglied,
damit du das studiVZ-Netzwerk auch weiterhin wie gewohnt und ohne Einschränkungen nutzen kannst, haben wir ab 2008 neue Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und Datenschutzregelungen in Form der Einwilligung in die Verarbeitung personenbezogener Daten. Das ist aufgrund des enormen Wachstums und der Größe unseres Netzwerkes mit mehr als vier Millionen Mitgliedern unbedingt notwendig. Nur so können wir das studiVZ-Netzwerk weiterentwickeln und deine Daten gegenüber unkontrolliertem Missbrauch schützen.


Schade, dass man nach wie vor nicht ehrlich zu den Nutzern ist. Es geht doch gar nicht um das Wachstum von StudiVZ… es geht darum endlich mehr Kohle (durch Werbung) aus der Plattform zu holen.

Das hat nicht nur Don Alphonso erkannt. Sondern auch der SPIEGEL und die SZ

Don Alphonso deckt die Zusammenhänge schön auf, finde ich:
„Geht es nach den neuen AGB, die manche oder die meisten Mitglieder von StudiVZ heute bekommen haben – ich kenne Fälle, die sie nicht erhalten haben – und denen man bis zum Ende der Winterferien zustimmen soll, um nicht rauszufliegen – wird das für Holtzbrinck und sein Skandalstartup aber durchaus möglich sein, und zwar auch über das Abmelden von StudiVZ hinaus.
Bisher galt:
Mit der Abmeldung wird der gesamte unter dem Profil des Nutzers gespeicherte Datensatz vollständig gelöscht.
Im neuen Punkt 3.3 steht dagegen nur noch:
Mit der erfolgreichen Exmatrikulation eines Nutzers ist der Account des Nutzers nicht mehr zugänglich und sind die vom Nutzer in seinem Profil (”Meine Seite”) gemachten Angaben über das studiVZ-Netzwerk nicht mehr einsehbar.
Aber sonst? Nicht mehr einsehbar ist etwas anderes als vollständig gelöscht, und heisst nicht, dass StudiVZ und Holtzbrinck nicht bis ans Ende aller Tage die Daten nicht behalten – und verwerten können.“

Bemerkenswert finde ich, dass es den Nutzern sowas von egal zu sein scheint, was mit ihren Daten passiert… Dazu demnächst mehr wenn wir unsere Umfrage ausgewertet haben.
Passend noch etwas was ich erst auf F8Club gefunden habe:
Typisch für Facebook, erst mal machen, dann mal gucken, dann mal wegducken, dann langsam reagieren, irgendwann dann alles so machen, wie sie es sowieso hätten machen sollen. Eigentlich finde ich das sehr sympathisch, aber wenn es um die Privatsphäre der User geht, sollte vorher mehr geplant werden, damit verspielt man auf Dauer jeden Kredit. Ich glaube allerdings, das wie so oft, die meisten User das null Interessiert, auch wenn sie es interessieren sollte.

Um es nochmal klar zu sagen:

Ich finde es völlig iO, wenn StudiVZ die Daten zum Targeting nutzt. Aber warum kann man das nicht einfach auch so kommunizieren?
Und: Obwohl ich Targeting bzw. die neuen Werbemöglichkeiten, die sich dank SNS bieten durchaus interessant finde, graut es mir vor dem was StudiZ vorzuhaben scheint:
„Zudem erkläre ich mich einverstanden, dass studiVZ meine personenbezogenen Daten nutzt, um mir Marketing-Mitteilungen unter Verwendung elektronischer Post zuzusenden (z.B. zum Versand von E-Mails an die von mir für die Nutzung des StudiVZ-Netzwerkes verwendete E-Mail-Adresse, SMS-Werbung an die von mir hinterlegte Mobilfunk-Rufnummer sowie von Nachrichten mit werbendem Charakter über den Nachrichtendienst von studiVZ oder einen von mir angegebenen Instant-Messenger).“
Ok, danke für den Hinweis. Habe ich jetzt mal alles gelöscht (bis auf die E-Mail-Adresse, das geht natürlich nicht). Und das kann ich nur auch jedem anderen empfehlen….

UPDATE: Robert Basic meldet sich mit einem nicht ganz so kritischen Post zu Wort. Was mir daran nicht gefällt:
„Das mögliche Brouhaha ist gar nicht mal so dumm, damit weiterhin die Sensibilisierung des persönlichen Datenschutzes steigt, jedoch muss man StudiVZ nicht wirklich was vorwerfen, denn sie ermöglichen es jedem User, dieser vorgesehenen Handhabung einen Riegel vorzuschieben.“
Woher weisst Du denn das, Robert? Du hast doch noch gar nicht gesehen, wie diese „Einstellungen zur Verwendung meiner Daten“ genau aussehen wird, oder?

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