Das Ende der Massen

Mai 30, 2007 um 9:47 am | Veröffentlicht in Die bösen Medien, social networking | Hinterlasse einen Kommentar

In einem Artikel vom 6.3. schreibt Jörg Häntzschel von der SZ vom „Ende der Massen“. Und ist aus irgendeinem Grund der Meinung soziale Netzwerke wie MySpace würden zu schnell wachsen und damit an ihre Grenzen stoßen. Ein ziemlich witziger, man könnte auch sagen bodenlos schlecht recherchierter Artikel… Da verwechselt der Autor zunächst mal Netzwerke mit Communities und löst die beiden Begriffe bis zum Ende nicht auf. Dann bringt er als Gründe für „das Ende“ von großen Social Networks z.B.“dazugehören und Freunde machen, was kommt danach?“ und die Tatsache, dass MySpace durch die Übernahme von News Corp. „im Moloch der Konzernmedien“ wäre. Mag ja sein, dass da jetzt fleissig vermarktet wird, aber das hat doch nichts mit der Größe eines Netzwerks zu tun!!! Überhaupt ist der ganze Artikel wohl noch einem Besuch bei myspace entstanden, was ich jetzt nicht als klassische Social Networking Plattform ansehen würde. Da fehlt einfach zu viel….
Ohne jetzt weiter auf dem Artikel rumhacken zu wollen: Genau das Gegenteil was Herr Häntzschel da berichtet ist doch der Fall: Im optimalsten Fall wären alle Internetuser in einem großen (Meta-)Netzwerk vereint. Dieses wäre zwar noch anpassbar (je nach Bedarf), aber grundsätzlich wären dann dem Beziehungsmanagement keine Grenzen gesetzt. Nachdem Identitätsmanagement, Community-Unterstützung und auch Dinge wie gemeinsamer Kontext im Prinzip dort abgedeckt sind, wäre ich jetzt wieder bei virtuellen Welten. Und wenn es sich dabei um Open-Source handelt sind, wäre die Abhängigkeit vom Anbieter auch nicht gegeben. *grübel, grübel*

Lightweight Presence Awareness Indicators im E-Commerce

Mai 22, 2007 um 3:52 pm | Veröffentlicht in Blogs, Social Commerce, social networking | 3 Kommentare

Ich finde das Prinzip von LPAI hat schon was. Ich stehe zwar nicht so auf Twitter / boykotiere es, weil ich finde solche Dinge fördern echt das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. 😉 Zumindest bei mir… (Wobei Twitter passiv verfolgt auch ziemlich witzige Seiten hat, siehe z.B. „Herrn Schäuble„)
Aber trotzdem: Die Idee einfach mal eben ein „wenig Awareness zu schaffen“ ist schon nicht schlecht.
Wie Herr Krisch heute berichtet gibt’s jetzt auch nen Twitter fürs Shoppen: Shopalize. Ich würde jetzt auch eher am Sinn bzw. persönlichen Nutzen zweifeln. Aber Paulinepauline nutzt es z.B. schon fleissig.
Mal sehen ob es demnächst einen Post dazu in ihrem Blog gibt. Vielleicht hat sie ja doch etwas daran geniales entdeckt…

P.S.: Achja. Zumindest ist es ein weiteres Beispiel für Social Commerce. Mal überlegen wo man das einordnen könnte. *zwinker*

Wikipedia Spezialseiten

Mai 16, 2007 um 3:20 pm | Veröffentlicht in Blogs, Enterprise 2.0, social networking, Web 2.0, Wikipedia, XING | 4 Kommentare

Es gibt keinen Zweifel: Der Lehrstuhl Koch ist was den Einsatz von Social Software angeht der innovativste Lehrstuhl Deutschlands. 😉 Wir haben einen Lehrstuhlblog, Links tauschen wir über del.icio.us aus, Xing ist sowieso Standard. Gestern haben wir nun auch unser Lehrstuhl-Wiki in Einsatz genommen. Und ich muss schon sagen: Ich bin begeistert wie einfach es einem so ein Media-Wiki macht. Aber warum erzähle ich das alles? Weil ich angeben will, genau. 🙂 Und noch aus einem anderen Grund: Weil ich dank der eingehenderen Beschäftigung mit dem Mediawiki auf eine geniale Funktion gestoßen bin: Die Spezialseiten. Diese gibt’s auch in Wikipedia. Und da kann man dann echt soziologische Studien treiben:
– Bei den beliebtesten Seiten (jeweils im deutschen Wikipedia!) kommt z.B. Frankreich mit 23.931 Links auf Platz 18 (aller Seiten!!) während z.B. Großbritannien mit 6.398 Links nur Rang 177 einnimmt. Und Bolivien ist auch bei Wikipedia 1.388 Links (Rang 1018) ganz arm dran.
– Der längste von über 550.000 Artikeln ist zur Zeit der über Schurken_im_Batman-Universum. Skandalöserweise ist der heute zur Löschung vorgeschlagen. Habe natürlich gleich dagegengestimmt. 😉
(Update 16 Uhr: Das ging ja schnell. Der Artikel bleibt! Cool!)
– Und in den letzten 5 Minuten ist neben 100 anderen auch der Artikel über den „Volksentscheid in Ghana 1960“ geboren worden.

P.S.: Kennt jemand einen schönen Artikel darüber wann man ein Dokumentenmanangementsystem und wann ein Wiki nutzen sollte? Gerade gesucht. Nix gescheides gefunden. Sonst schreib ich den jetzt mal selber…. *g*

Identitätsmanagement in virtuellen Welten

Mai 13, 2007 um 5:19 pm | Veröffentlicht in Enterprise 2.0, Second Life, social networking, Web 2.0, Wissenschaft | 5 Kommentare

Wahrscheinlich bin ich nicht der einzige, der gute Ideen meistens nicht allein in seinem Büro hat sondern mit / unter anderen Leuten. Klar deswegen geht man u.a. ja auch auf Konferenzen oä… Nur Konferenzen sind halt nicht so oft (und wenn dann meistens teuer oder / und weit weg). Aus diesem Grund versuche ich mich auch regelmässig mit Leuten, die sich gern mit ähnlichen Themen (also Social Software, Web 2.0) beschäftigen privat zu treffen. (Naja nicht immer: oft genug müssen auch Freunde, ziemlich oft mein Mitbewohner herhalten. Btw:Danke Martin :-).
Dabei kamen auch tatsächlich schon ganz nette Ideen heraus…

Das Gespräch, das ich gestern (beim bestem Wetter in nem schönen Augsburger Biergarten 😉 mit Martin Szugat hatte, fand ich aber mal so richtig inspirierend (und nett sowieso). Ein Thema das wir angesprochen haben war auch die Notwendigkeit die unzähligen neuen Web-Dienste bzgl. des Identitätsmanagements zu integrieren. Obwohl dies technisch schon lange möglich wäre, gibt es immer noch keinen Standard. OpenId wird zwar viel Potential zugesprochen, aber ob das dann wirklich die ultimative Lösung ist. Eine sehr elegante Möglichkeit zum Identitätsmanagement bieten Martins Meinung nach virtuelle Welten. Martins Idee stelle ich hier einfach einmal zur Diskussion:

„Second Life war oder ist ein Hypethema. Doch eine Technologie ist nicht schlecht, weil sie ein Hype ist. Im Gegenteil, sie ist ein Hype, weil sie gut ist. Denn Second Life ist mehr als eine dreidimensionale, virtuelle Welt im Internet. Es ist in erster Linie eine soziale Umgebung, welche die sozialen Bedürfnisse ihrer Bewohner befriedigt: die nach sozialen Beziehungen, nach sozialer Anerkennung und insbesondere die nach Selbstverwirklichung und Darstellung. Was sagt mehr über einen Menschen aus, als seine äußere Erscheinungsform, sei es real oder virtuell. Damit ist Second Life vor allem eines: ein Social Network.
Business in Second Life, das ist eine Erfindung der Medien. Das gibt es ebenso wenig wie die ehemals viel beschworene und letztlich gescheiterte New Economy, also die reine Internet-Wirtschaft. Aber Second Life könnte der Vorläufer zu einem 3D-Internet und damit die zukünftige Plattform eines v-Business, eines virtuellen Wirtschaftssystems werden, welches im Real Life begründet, aber im Second Life aufgestellt ist. Die Voraussetzungen hierfür hat es: ein integriertes Identitätsmanagementsystem bietet die Grundlage für ein sicheres Rechtemanagement- und ein komfortables Micropayment-System. Die Öffnung der Quellcodes etabliert das „Second-Life-Protokoll“ als de-facto-Standard für virtuelle Welten im Internet und folgt damit dem überaus erfolgreichen Ansatz HTTP+HTML im Web. Und noch eines haben zumindest das Web 2.0 und Second Life gemeinsam: sie ermöglichen es ihren Nutzern auf einfache Weise selbst gestalterisch aktiv zu werden. Second Life ist somit auch ein 3D-Realtime-Wiki, in dem Änderungen sofort sichtbar sind. Das hat das zweite mit dem ersten Leben gemein.“

Nachdem mein Dashboard mir veraten hat, dass im Schnitt 20 Leute täglich den Feed dieses Blogs lesen: Wenn 10 % sich zu nem Kommentar hinreisen lassen würden, fände ich das super. 😉

P.S.: Martin hat seinen Text inzwischen auch gepostet.

Startup-Forschung 2.0

Mai 8, 2007 um 9:43 am | Veröffentlicht in Enterprise 2.0, Web 2.0 | 4 Kommentare

Ein Kennzeichen der meisten Web 2.0-Plattformen ist ja, dass die Firmen dahinter meist Startups sind. Oder nicht? Wann ist eine Firma ein Startup? Finde ich eine gute Frage, die sich mehrere Blogger (offensichtlich angeregt durch Robert Basic) in den letzten Tagen gestellt haben.
Ich erlaube mir die Strukturierung vom Kapitalismusblog auszuleihen (und die dortige Def. gleich mit zu zerlegen – ist zwar gemein, aber jemand der Kapitalist sein will, muss das verkraften ;-)) um mir meine eigene (C&P-)Definition zu basteln:

Was?
Es sollte wohl ein Unternehmen aus dem Tech-Bereich sein.
Warum das denn? Finde ich ja gar nicht. Blumenbutler verkauft Blumen und ist (offensichtlich) auch eines.
Also: Egal.

Womit?
Meistens mit Kohle, manchmal auch ohne. 😉
Der Idealtyp eines Startups ist wohl die alte Garagen-Story wie bei Apple oder YouTube. Zwei oder drei intelligente Jungs mit Hardware- oder Programmierkenntnissen basteln die erste Version des Produktes und bringen sie an den Markt.
Äh, nein! Es gibt keinen Idealtyp. Es gibt höchstens ein Paradebeispiel oder so. Aber ich wüsste jetzt nicht ob jemand der ein Startup gründet unbedingt unerfahren sein muss. Finde nicht.
Also: Egal.

Wie?
Muß ein Startup immer so zustande kommen, daß sich die Gründer von sich aus kennengelernt haben oder darf es auch gecastet sein?
Zwischenergebnis: Je weniger die Initiative vom Gründer ausgeht, desto weniger Startup.

Das finde ich nen guten Kompromis. Das mit dem Casten machen ja z.B. die Samwers öfter. (Beispiel: Webnews.de)
Also: Initiative eher vom Gründer ausgehend.

Warum?
Hatten die Gründer eine Vision? Wollten sie etwas aufbauen oder geht es nur ums Abkassieren, um das möglichst schnelle Weiterverkaufen eines Unternehmensnukleus?
Eine Visio sollte jedes Startup haben. Sehe ich auch so. Nur im o.g. geht es um das Geschäftsmodell und das ist wiederum egal.
Mein Fazit: Vision muss sein. Geschäftsmodell ist egal.

Wielange?
DAS ist ja wohl die Frage die auch Robert Basic gestellt hat. Wie lange bleibt man Startup?
Mein Ergebnis: Sobald eine Firma a) aufgekauft b) an der Börse ist, ist die kein Startup mehr. Ganz einfach.
Ein Startup ist gerade gestartet. Wenn der Erfolg schon so groß ist, dass man übernommen wurde oder Aktionäre (also die breite Maße) überzeugen konnte etc. dann ist man ja schon am (Teil-)Ziel und nicht mehr am START.

Also hier meine Definition:
Ein Startup ist ein Unternehmen, das mit einer eigenen Vision (und überwiegend aus eigenem Antrieb) gegründet wurde und das sich noch (zu einem Großteil) im Besitz der Gründer befindet. Ein Startup hat sich noch nicht auf dem Markt etabliert oder durchgesetzt.

P.S.: Btw echt interessant (und amüsant) finde ich was gerade um das STARTUP Shoppero abgeht: Die Herren Krisch und Basic analysieren (enthusiastisch) Geschäftsmodell, Vision, etc. aufs kleinste während Don Alphonso das Ding am liebsten gleich wieder schliessen würde….

Update (11:35 Uhr): Startup ist defintiv mein Wort des Tages. 😉 Im VisualBlog wird auf den „Wettbewerb“Startup 2.0 verwiesen. Mit dem Hinweis:
„Leider ist die Anmeldefrist bereits vorbei und ich vermisse deutsche Projekte! Kein Hitflip, kein Yieeha, kein Mister Wong, kein Plazes, kein Townkings, kein Shopero und auch keines der vielen deutschen Web 2.0-Klone. Schade, denn so hat man den Eindruck, hierzulande passiere nicht viel in Sachen Web 2.0. Und das ist nunmal schlichtweg falsch.“

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